Flacht an der Aar

Gemeinde

FLACHT

an der Aar

Flacht, den 27.10.2020

Steine als Erinnerung und Mahnung     

Weitere Stolpersteine wurden verlegt. Sie sollen das Gedenken wachhalten.

Der Künstler Gunter Demnig feierte am Dienstag Geburtstag, was ihn jedoch keineswegs davon abbrachte weitere Stolpersteine in der Aargemeinde zu verlegen .Er erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen annähernd 80000 Stolpersteine in über 1300 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas.

In Flacht wurden bereits Steine verlegt und nun kamen 4 weitere hinzu. Es handelt sich hierbei um Gedenksteine für Peter Fischer, Hedwig Grünebaum, geb. Löwenberg, Albert Grünebaum, Brunhilde Grünebaum und Margot Karoline Grünebaum. Im Beisein von interessierten Teilnehmern, darunter der ehemalige Bürgermeister der VG Hahnstätten, Volker Satony, Timo Schneider (Ortsbürgermeister Flacht), Marion Reiter, Martina Hartmann-Menz, Kurt Langschied, Reiner Keitsch und weiteren Mitgliedern des Arbeitskreises Stolpersteine, sowie mehreren Flachter Bürgern verlegte Gunter Demnig die Steine am Fischweiher, sowie in der Aarstraße.

Bürgermeister Timo Schneider hofft, dass zukünftig viele Bürger, wenn sie die Straßen gehen, stehen bleiben und der Familien gedenken. Dabei sollten sie nicht nur in der Vergangenheit stehen bleiben, sondern auch in die Zukunft blicken, in der Frieden Hass ersetzt und Vereinen das Trennen überwindet. Vor der Verlegung in Flacht, wurden auch in Katzenelnbogen, Allendorf, Kördorf  und Herold Steine verlegt.

Stolpersteine sind 10 x 10 Zentimeter große Messingplatten, die im Straßenpflaster eingelassen werden, um an Opfer aus der Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern. Verlegt werden die Stolpersteine vor der letzten frei gewählten Wohnung derjenigen, die dem Wahn der Nazis zum Opfer fielen. Die Idee dazu hatte im Jahr 1993 der Künstler Gunter Demnig (www.stolpersteine.com). Es entstand so im Laufe der Jahre das größte dezentrale Mahnmal für die Opfer von Gewalt und Rassenwahn. Die ersten Stolpersteine wurden 1995 probeweise – und noch ohne Genehmigung – in Köln verlegt. In der heimischen Region wurden bereits Steine verlegt u.a. in Limburg, Bad Camberg, Bad Ems, Bad Schwalbach, Brechen, Hadamar, Koblenz, Lahnstein, Merenberg, Montabaur, Nassau, Neuwied, Obernhof, Ruppach-Goldhausen und/oder Wetzlar.

Text: Rolf Kahl
Fotos: Timo Schneider